Giovanni ist mehrfacher Familienvater, erst im April kam seine Tochter Sophia auf die Welt. Wie er Arbeit, Famile und Feuerwehr unter einen Hut bringt, erfahrt Ihr hier.
Informationen dazu, wie Du Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr werden kannst findest du hier.
Was begeistert dich an der Feuerwehr?
Als Kind habe ich mir öfters Schauübungen der Feuerwehr angesehen. Ab diesem Zeitpunkt war mir klar: ich werde irgendwann mal ein Feuerwehrmann sein und anderen Personen aus misslichen Lagen helfen – und so der Gesellschaft etwas zurückgeben. Die Technik und der Umgang mit Stresssituationen üben heute noch ihren Reiz auf mich aus. Die Technik in der Feuerwehr hat etwas Faszinierendes. Von Deinem Schutzanzug über das Atemgerät bis zum großen Drehleiter-Fahrzeug: Alles funktioniert ohne Wenn und Aber, ist amtlich geprüft, zuverlässig und tausendfach erprobt. Menschen aller Altersgruppen mit unterschiedlichen Ausbildungen und Stärken kommen zusammen und jeder wird so akzeptiert wie er ist. Diese Vielfalt an Talenten formt eine unglaublich starke Gruppe. Es gibt nichts, was man zusammen nicht hinbekommt. Jede Übung mit Spannung sowie attraktiven und spontanen Einsatzübungen, bei denen du innerhalb realer Szenarien mit Blaulicht und Martinshorn selbst Hand anlegen kannst. Doch auch die vielen kleinen und größeren Erfolge beim Helfen können beflügeln – ein tolles Gefühl. Es entschädigt vielfach für die Stunden der Bereitschaft, des Lernens und der vielen Übungen. Das ist der Augenblick, in dem Du weißt, warum Du Dich für den Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr entschieden hast.
Wie bist du zu den 11’ern gekommen?
Als ausgebildete Fachkraft für Schutz und Sicherheit gehört unter anderem zu meinen Hauptaufgaben die Überprüfung und Einhaltung objektbezogener Schutz- und Sicherheitsvorschriften wie Beispielsweise Arbeitssicherheit, Brandschutz, Umweltschutz, das Planen und Führen von Maßnahmen der Sicherung und präventiven Gefahrenabwehr durch das beurteilen von Gefährdungspotentialen sowie das Einleiten von Sicherheitsmaßnahmen. Mein erlerntes Wissen und Können wollte ich mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit verbinden. Schon immer hatte ich ein Flair für Sicherheit. Als Quereinsteiger habe ich gezögert in die Feuerwehr einzutreten, weil ich nicht einschätzen konnte, wie groß der zeitliche Aufwand ist und ob das für mich nebenbei so einfach machbar wäre. Außerdem mussten zunächst 10 Abende Anwärterlehrgang absolviert werden, nur um danach festzustellen, dass der Feuerwehralltag evtl. doch nichts für mich ist? Zum Glück habe ich den Schritt gewagt. An einem Montag morgen rief ich bei der Zentrale der Feuerwehr Mannheim – Abt. Innenstadt an und fragte nach, ob ein evtl. Schnuppertag möglich wäre. Sofort erhielt ich einen Termin für einen Besuch bei der freiw. Feuerwehr Mannheim – Abt. Innenstadt. Seitdem bin ich Mitglied bei den 11ern.
Was war bisher dein schönster Moment, oder deine aufregendste Erfahrung bei den 11’ern?
Los ging es in den frühen Morgenstunden, von Mannheim in Richtung Külsheim, zur ehemalige „Prinz-Eugen-Kaserne“, in dem jetzt das Ausbildungszentrum seinen Sitz hat. Nach einem kurzen Frühstück ging es gleich mit dem theoretischen Unterricht und der Sicherheitsbelehrung weiter. Nachdem ich meinen Atemschutzlehrgang erfolgreich absolviert hatte, durfte ich im Rahmen eines Lehrgangs nach Külsheim zur Heißausbildung fahren. Währenddessen wurde nebenan auf dem Außengelände der Container, sowie sämtliche Ausrüstung vorbereitet. Dann wurde es Zeit für den ersten Durchgang im Brandübungscontainer. Ziel war es zu erkennen, wie sich ein Feuer ausbreitet, sich nach und nach verschiedene Rauchschichten bilden und wie sich diese verhalten. Es erfolgten einige Rauchgasdurchzündungen (Flashover). Nach etwa 20 Minuten war der erste Durchgang beendet und es gab eine Nachbesprechung.
Im zweiten Durchgang durfte jeder Teilnehmer eine Durchzündung mittels Hohlstrahlrohr abwehren und die Rauchschicht kühlen. Hier konnte man erstmals erfahren, dass auch unsere hochwertige Schutzkleidung spätestens beim heißen Wasserdampf an ihre Grenzen kommt. Ein einmaliges Erlebnis.
Wie würdest du den Umgang innerhalb der Abteilung beschreiben?
Ich bin zwar erst mit Mitte 30 eingetreten, dies wurde aber nie negativ verurteilt. Im Gegenteil, ich fühlte mich von Anfang an als volles Mitglied eines Teams. Je länger ich dabei bin, desto interessanter wird es. Ich kann nur jedem, der schon einmal mit dem Gedanken bei der Feuerwehr einzutreten gespielt hat raten, diesen Schritt zu wagen. Bei uns in der Abteilung zählt nur eins: Mensch ist Mensch. Wenn man Problemen hat, ob beruflich oder privat, haben die Kammeraden immer ein offenes Ohr für dich und Unterstützern einem so gut wie die Situation es ermöglichst. Das leibliche Wohl kommt nach den Übungen am Abend natürlich nicht auch zu kurz.
Familie und Feuerwehr, wie kriegt man das unter einen Hut?
Ich bin seit sechs Jahren glücklich verheiratet und habe zwischenzeitlich zwei tolle Kinder, ein Sohn im Alter von 5jahren und eine Tochter, sie wird ein Monat alt. Die Frage, wie man das alles schafft, stellt sich für mich bei der Feuerwehr gar nicht. Es macht Spaß, man hat Verantwortung und man hilft anderen Menschen. Man braucht schon sehr geduldige Frauen und Freundinnen. Meine Frau kennt das also von Anfang an und hat sich mittlerweile damit abgefunden wenn nachts oder mal an einem Wochenende der Piepser losgeht. Doch wiederum würde ich meine Familie niemals zu kurz kommen lassen. Glücklicherweise harmoniert beides zusammen.
Was sollte man deiner Meinung nach für die Feuerwehr mitbringen, und was würdest du jemanden raten, der sich für die Feuerwehr interessiert?
Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr sind keine Hochleistungssportler – man sollte jedoch eine gewisse Grundfitness mitbringen. Zudem sollte man sich in eine Gruppe integrieren können – Teamfähigkeit und Kontaktfreudigkeit helfen da sehr weiter. „Einzelkämpfer“ sind daher fehl am Platz. Außerdem sollte man bereit sein, wie bei einem Hobby Teile seiner Freizeit zur Verfügung zu stellen.
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